Viele Menschen auf der Flucht scheitern – auch durch brutale Pushhbacks - an der bosnisch-kroatischen Grenze. Und stranden zum Beispiel in Sarajevo. Asyl können sie erhalten, sind dann aber völlig allein gelassen. Sanela Klepic hilft, bei Betreuung, Arbeits- oder Wohnungssuche. Der Clou: Sie vermietet Apartments an Touristen, und finanziert damit Wohnungen für Geflüchtete, die sie sich nicht leisten könnten. Das ist nachhaltiger Tourismus.
Steht uns ein neuer “Flüchtlings-Tsunami” bevor? Wird 2022 wirklich das neue 2015? Wir fragen nach bei Adelheid Wölfl, der Südosteuropa-Korrespondentin des STANDARD. Sie lebt in Sarajevo, kennt die Situation vor Ort genau und findet: Es geht um völlig andere Herausforderungen. Plus: Wie ist die Lage in Bosnien nach den Wahlen? Spoiler: ziemlich herausfordernd.
Wie radikalisieren sich Menschen? Welche Umstände braucht es dafür? Die Biografien sind ganz ähnlich, mit oder ohne Migrationshintergrund, ganz rechts nicht anders als ganz links. Der Forscher, Berater und Trainer Nedzad Mocevic kennt den Prozess genau. Er weiß auch: Selbst eskalierende Konflikte können überwunden werden. Wenn man sich zuhört und unterschiedliche Meinungen anerkennt. Versöhnung ist möglich.
Es ist nicht einfach. Der Krieg in der Ukraine! Die Inflation! Hass und Hetze im Netz! Und dann noch die Klimakrise! Für viele ist das zu viel. Die Radikalisierung der Gesellschaft steigt scheinbar unaufhörlich. Wirklich? Mit welchen Folgen? Was können wir dagegen tun? Der Politikwissenschaftler Benjamin Opratko mit einem Überblick über die Herausforderungen. Und einem hoffnungsvollen Ausblick.
Sie kommen aus Russland, sie studieren in Österreich. Die “besondere Militäroperation” in der Ukraine stellt ihre Welt auf den Kopf. Sie sind zerrissen zwischen ihrer Heimat, ihrem Gastland, ihren Familien und Freund:innen. Sie sorgen sich um Zukunft und Karriere. Drei junge Sänger:innen berichten von ihren widerstreitenden Gefühlen. Und was ihnen trotzdem Hoffnung macht.
Seit einem Jahr herrschen die Taliban in Afghanistan. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Bei einer Podiumsdiskussion im Wiener Nestroyhof analysieren drei Kenner:innen des Landes die Lage vor Ort - die preisgekrönte Journalistin Antonia Rados, der Konflikt- und Friedensforscher Markus Gauster und die Aktivistin Masohmah Regl. Hier sind ihre Kernaussagen zur Gegenwart und schwierigen Zukunft Afghanistans.
Afghanistan ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban: “Der Weg ins Chaos” So heißt die Ausstellung in Wien, in der der 25-jährige Zaker Soltani die verhängnisvolle Lage in seinem Heimatland reflektiert. Heute lebt und arbeitet er als bildender Künstler in Österreich. Und sehnt sich danach, die Heimat zu sehen, die er nie kennen lernen konnte.
Vor sieben Monaten haben wir ROSA vorgestellt, den Rolling Safespace - ein mobiles Hilfsangebot für Frauen auf der Flucht. Jetzt ist die Testphase vorbei und der umgebaute Truck fährt in Griechenland von Camp zu Camp. Das ROSA-Team bietet Beratung, Unterstützung und wertvolle Momente der Entspannung. Für Frauen, deren Leben oft genug hoffnungslos scheint. A truckload of solidarity.
Die Taliban haben Mädchen und Frauen vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen. Auch die frauenfeindliche Kultur Afghanistans macht ihnen das Leben ganz ohne staatliche Unterdrückung schwer. Unser Team-Mitglied Zahra Hashimi, selbst aus Afghanistan geflohen, hält gemeinsam mit Tamana Samadi in Kabul dagegen. Mit der Omid Online Academy. Einer Online-Schule für Bildung, Selbstbestimmung und Empowerment. Omid heißt Hoffnung.
Im Iran darf sie niemand lesen, gedruckt werden können sie nur im Untergrund oder im Exil: Bücher, die die staatliche Zensur verbietet. In Iranischen Kulturhaus in Wien hingegen sind sie sichtbar, können ausgeliehen und diskutiert werden. Das erlaubt Einsichten in das diktatorisch regierte Land und gibt iranischen Exil-Literaten Sichtbarkeit. Einblicke in einen wichtigen Ort der Stadt.
An einem Freitag flüchtete Elyas Jamalzadeh aus dem Iran. Als Kind afghanischer Eltern war er dort ein Mensch ohne Rechte, arbeitete auf der Straße, hatte keine Hoffnung. Erst in Österreich fand er Unterstützung: Elyas wurde Friseur. Mit seinem besten Freund, dem Lehrer Andreas Hepp, hat er jetzt ein Buch über seine tragische wie komische Lebensgeschichte geschrieben.
LGBTIQ-Geflüchtete kommen aus Ländern, wo ihre sexuelle Orientierung das Todesurteil sein kann. Sie sind während der Flucht gefährdet, ihr Asylprozess ist besonders herausfordernd. Die Queer Base in Wien bietet ihnen Schutz und Hilfe. Beraterin Marty Huber über einen Ort des Ankommens. Amir erzählt, was es heißt, schwul zu sein: vor, während und nach seiner Flucht.
Aus Afghanistan musste Jalil Shafayee fliehen, Österreich sollte seine neue Heimat werden. Auch von dort floh er erneut. Jetzt lebt und studiert er in Frankreich. Und hat ein Buch geschrieben: “Ich hatte keine Wahl”. Zahra hat Jalil bei einer Lesung in Wien getroffen und mit ihm über sein Leben voller unglaublicher Wendungen gesprochen.
Die Sea-Eye 4 ist auf ziviler Rettungsmission im Mittelmeer. Hanna ist Teil der Crew. Für unser gemeinsames Projekt dokumentiert sie das Leben an Bord - vom Training bis zum Einsatz. Von der Brücke bis zum Maschinenraum. Einblicke in den Alltag der Lebensretter - und was sie antreibt, Menschen in Not zu helfen. Weil niemand sonst es tut.
Jawid, 22, stammt aus Afghanistan. Als Boxer ist er ein Ausnahmetalent. Wurde dreimal österreichischer Staatsmeister - ohne Staatsbürgerschaft. Er wartet noch immer auf seinen Pass, damit er zu internationalen Wettkämpfen reisen kann. Jawid und sein Trainer Henry fragen sich: Interessiert sich das Land für das er kämpft eigentlich für ihn? Die Geschichte von einem, der sich durchboxt.