Das Mittelmeer wird - wie jedes Jahr - für viele Menschen auf der Flucht zur Todesfalle. Während die ‘Festung Europa’ weiter wächst, engagieren sich junge Menschen für Seenotrettung und Solidarität mit jenen, die sich verbrecherischen Schleppern anvertrauen. Die Kieler Aktivisten Sascha Letje und Julian Glaser erzählen, was sie antreibt und warum sie trotz allem die Hoffnung nicht verlieren.
Sie kommen aus Afghanistan und leben jetzt in Deutschland und Österreich. Belal sorgt sich um seinen Bruder in Kabul, Yahya engagiert sich gegen Abschiebungen und Abdulla ist nach Kabul gereist um seine kranke Mutter zu sehen. Jetzt sitzt er dort fest. Sie eint ihre Angst um Verwandte und Freunde. Und ihre Wut auf Europas Flüchtlingspolitik.
Die Taliban haben die Macht übernommen. Was heißt das für die Menschen? Ein Terror-Regime wie von 1996 - 2001? Bei uns werden neue “Flüchtlingswellen” beschworen. Stimmt das? Die Menschenrechtsaktivistin Mechthild Geyer kennt Afghanistan gut und hat Angst um ihre Freunde dort. Judith Kohlenberger, Migrationsexpertin an der Wirtschaftsuniversität in Wien, analysiert die globale Lage und das europäische Krisenmanagement.
Unerträgliche Hitze in den griechischen Hotspots. Afghanistan fällt an die Taliban. Wenig Hoffnung für Menschen auf der Flucht. Trotzdem: Migration kann auch Gewinn sein, für uns und die, die zu uns kommen. Eine Chance für Herkunfts- und Zielländer. Anna Schwarz und Johann Harnoss von der Boston Consulting Group über “Grenzenlose Innovation”. Hoffnung für die Zukunft.
Als lesbischer, schwuler, bi-, trans- oder intersexueller Mensch zu fliehen, heißt: immer auf der Flucht zu sein. Im Heimatland, durch Verfolgung oder Bestrafung. Auf der Reise, um die sexuelle Orientierung zu verbergen. Und während des oft erniedrigenden Asylverfahrens. Ayfer Schultz vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg über Menschen mit besonderem Schutzbedürfnis.
Filimon Mebrhatom hat es geschafft - mit 14 floh er aus Eritrea durch die Sahara, landete in libyschen Gefängnissen und ertrank fast im Mittelmeer. Dass er überlebt hat, ist ein Wunder. Doch Deutschland wurde seine zweite Heimat. Filimons Reise steht für die Verlagerung der EU-Außengrenzen immer tiefer auf den afrikanischen Kontinent. Ein Weckruf.
Sie ist Trainerin und Aktivistin, er ist in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Beide sind Mitte 20. Merve ist Deutsche und Ara Österreicher. Aber nicht nur. Ihr Migrationshintergrund macht sie immer wieder zu Fremden in ihrer Heimat. Sie haben sich eingerichtet zwischen Auflehnung und Anpassung. Ein Ausflug in die Welt multipler Identitäten.
Luna Al-Mousli wuchs in Damaskus auf. Mit 14 kam sie nach Wien. Sie ist Grafikerin, Autorin und Aktivistin. In ihr spiegelt sich ein Leben in zwei Welten. Die eine existiert nur noch in der Erinnerung. In der anderen motiviert sie junge Menschen zu sprachlicher Vielfalt. „Je mehr Sprachen man kann, desto vielfältiger sieht man die Realität“.
Ein dreizehnjähriges Mädchen wird in Österreich von afghanischen Asylwerbern ermordet. Reflexartig unversöhnlich reagieren Asyl-Befürworter und und -Gegner aufeinander. Sind die Gräben überwindbar? Empathie ist der Motor der Verständigung. Die Friedensaktivistin und Autorin Joana Osman über das israelisch-palästinensische Projekt „Peace Factory“. Es verbindet Menschen, die im anderen zuerst nur den Feind sehen. Und dann den Freund.
Eingesperrt, unhygienisch, würdelos: die Lebensbedingungen geflüchteter Menschen in den griechischen Hotspots machen krank, physisch und psychisch. Seit 2016 hilft Ärzte ohne Grenzen vor Ort. Und hat jetzt einen Bericht über diese “Krise mit Vorsatz” veröffentlicht. Marcus Bachmann von Ärzte ohne Grenzen über eine Notlage, die politisch gewollt ist und gerade noch schlimmer wird.
LGBTIQ-Geflüchtete kommen aus Ländern, wo ihre sexuelle Orientierung das Todesurteil sein kann. Sie sind während der Flucht gefährdet, ihr Asylprozess ist besonders herausfordernd. Die Queer Base in Wien bietet ihnen Schutz und Hilfe. Beraterin Marty Huber über einen Ort des Ankommens. Amir erzählt, was es heißt, schwul zu sein: vor, während und nach seiner Flucht.
Mit dem Abklingen der Pandemie wird wieder gestritten um Flüchtlingsströme und ob wir erneut “überrannt” werden. In Österreich geht es aktuell bei der – notwendigen – Debatte über schnellere Einbürgerungen scheinbar um den Untergang der Republik. Zeit für Klarheit: die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger über globale Migration, lokale Auswirkungen und ob Österreich eigentlich schon erwachsen ist.
Sihaam Abdillahi und Christoph Kornitzer, Postmigranten, 17 Jahre alt, hatten genug: von Abschiebungen, die sie ungerecht fanden, von Abwertung und Ausgrenzung der Menschen, die anders aussehen als die meisten im Land. Sie gründeten #jugendstehtauf – die Jugendinitiative von morgen. Das wollen sie: ein menschliches Miteinander, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Sexualität. Hier sagen sie warum.
Die Ankünfte geflüchteter Menschen steigen wieder deutlich an. Schon schüren Populisten alte Ängste und beschwören ein neues 2015 herauf. Wie viele Menschen machen sich tatsächlich auf den Weg zu uns? Spoiler: die allerwenigsten. Aber es flüchten doch Millionen weltweit. Warum und wohin? Der Überblick über eine verworrene Ausgangslage – und die unüberlegte Antwort der EU darauf.
Zwei weitere Geschichten von Unbeugsamkeit und Mut afghanischer Frauen in Europa. Die eine engagiert sich in den sozialen Medien, gegen den Widerstand ihres Vaters. Die andere war in Österreich von Abschiebung bedroht, was ihr den Schulbesuch unmöglich machte. Aber Bildung war ihr essentiell wichtig. Also begann sie für ihre Freiheit zu kämpfen. Mit Erfolg.